2. Tag: Zum Erlaufsee

Glaskubus auf dem Hauptturm des Schlosses in Waidhofen Am Morgen standen wir früh auf und ließen uns dann den Berg nach Waidhofen an der Ybbs herunterrollen.

An einem der Wahrzeichen der Stadt, dem Schloss mit seinen gläsernen Aufbauten, kamen wir gleich als Erstes vorbei. Die Gemeinde Waidhofen erwarb 2003 das Rothschildchloss, benannt nach seinem bedeutensten Besitzer, und ließ es 2006/2007 vom österreichischen Stararchitekten Hans Hollein umbauen. Das Schloss repräsentierte bei der niederösterreichischen Landesausstellung "Feuer & Erde" 2007 die "Eisenstraße".
Stadtturm und Rathaus am Oberen Stadtplatz von Waidhofen Vor allem der gläserne Kubus auf dem Hauptturm war damals in der Bevölkerung sehr umstritten.

Waidhofen ist eine Kleinstadt mit 11500 Einwohnern. Sie liegt im Ybbstal und ist umrahmt von bewaldeten Bergen. Der Wetterkogel ist mit 1115 m der höchste Berg des Gemeindegebiets. Die Innenstadt beeindruckt durch ihren historischen Baubestand. Die Gebäude stammen aus dem späten Mittelalter und oft sind noch die gotischen Innenhöfe mit ihren Arkadengängen vorhanden. Die Fassaden sind jedoch neuer.

Wir erkundeten die Stadt noch weiter. Auf dem Hauptplatz mit dem Rathaus fand ein Markt statt. Wir kauften uns frische Brötchen, Käse, Wurst und Milch und frühstückten dann im Schlosspark.

Heiliger auf der Töpperbrücke kurz vor Lunz am See Über die Fussgängerbrücke beim Schlosspark wechselten wir die Ybbsseite und verließen Waidhofen auf dem Ybbstalradweg. Dieser verlief auf der rechten Flussseite und war nach Ybbssitz ausgeschildert. Nach wenigen Kilometern überquerten wir die parallele Bundesstraße 31, die "Eisenstraße" und fuhren dann auf dieser an der Ybbs entlang zunächst in Richtuung Süden.

Auf der Straße herrschte an diesem Freitag im Juni relativ wenig Verkehr. Ab Opponitz war die Straße gleichzeitig der Ybbstalradweg.
Bahnhof in Lunz am See In Göstling waren wir schon 532 m hoch und legten auf einer Bank bei einem kleinen Einkaufszentrum mit Spar eine Pause ein.

Wir fuhren weiter auf dem Ybbstalradweg. Neben uns befanden sich jetzt die Eisenbahnschienen der Ybbstalbahn, einer Schmalspurbahn. Man konnte sehen, dass hier keine Züge mehr fuhren. Ybbshochwasser hatte die Strecke in den letzten Jahren mehrmals beschädigt.

Amonhaus in Lunz am See. Der Fahrradweg wechselte von der Bundesstraße auf die rechte Ybbsseite. Bald darauf sahen wir plötzlich eine Brücke, die mit Gussfiguren verziert war. Es handelte sich um die "Töpperbrücke", benannt nach ihrem Erbauer. Die Figuren stellen die Namenspatrone des Ehepaares und andere Heilige dar. In der Mitte der Brücke befindet sich ein Kruzifix. Wir fanden die Brücke in dieser Umgebung recht ungewöhnlich.

In Lunz am See kamen wir zuerst zum Bahnhof. Das Bahngelände machte einen sehr unbenutzten Eindruck. Aber im Sommer fuhr hier noch eine Museumsbahn. Als nächstes fiel das "Amonhaus" auf, ein frischrenoviertes Juwel aus der Renaissance. Gegenüber war eine kleine Parkanlage mit einem "Klangstuhl", auf dem man sich touristische Infos anhören konnte.

Lunz war kleiner, als wir erwartet hatten.
Vom Pass Zellerrain ging es steil bergab Im Winter 2006 kam der Ort häufiger in den Nachrichten. Damals lagen Anfang Februar 124 cm Schnee und es wurden einige Dauercamper gezeigt, die auf dem tiefverschneiten Campingplatz ausharrten. Am Lunzer See gibt es eine biologischen Station und eine Seebühne, selbstverständlich auch eine Badeanstalt.

Wir fuhren noch zum See um eine Pause zu machen. Jetzt waren wir 600 m hoch. Wir kauften noch ein paar Lebensmittel, dann begann der Anstieg zum Zellerrain auf 1125 m Höhe. Nach einem Passfoto fuhren wir gleich weiter und kamen in die Steiermark. Auf dieser Seite ging es steil bergab. So dauerte es nicht lange, und wir waren an unserem heutigen Ziel, dem Campingplatz Erlaufsee, angekommen.