Die Véloroute du Calavon

Auf der ungenutzten Bahntrasse einer stillgelegten Bahnlinie, die im Tal des Calavon nördlich der Montagne du Luberon durch Apt verläuft, wird seit vielen Jahren ein Fahrradweg gebaut.

Auf einem Viadukt zwischen Pont Julien und Apt Bei dem Bau (mit Förderung der Europäischen Union) scheint es sich um ein Jahrhundertprojekt zu handeln. Besonders teuer soll die notwendige Erneuerung der Brücken sein. Wir waren vor über 10 Jahren schon einmal in dieser Gegend und schon damals gab es Fragmente des Radweges. Im September 2009 war er immer noch nicht fertig. Es waren jedoch in der Zwischenzeit etliche neue Stücke gebaut worden. Weiterhin geplant ist wohl eine Verlängerng bis Cavaillon. Ohne Verkehr und ohne große Steigungen ist er sicher auch für Radtouristen mit Gepäck interessant. Bislang ist der Fahrradweg aber nur knapp 20 km lang.

Der Weg führt direkt an dem von uns gewählten Camping municipal in Apt vorbei. Von dort ist er die ideale Strecke, um nach Westen oder Osten aus Apt herauszufahren. Und auch innerorts lässt es sich darauf zu den Supermärkten am westlichen Stadtrand angenehmer fahren als durch das Verkehrsgewühl des Zentrums. Die Oberflächenqualität des Radwegs ist (bis auf die Baustelle im Osten von Apt) meist sehr gut. Andere Fahrzeuge werden an den Auffahrten durch große hölzerne Barrieren abgehalten. Die Barrieren bremsen auch Radfahrer ab und sind mit Gepäck oder Anhänger wahrscheinlich störend.

Barriere auf dem Radweg Im Westen beginnt der Radweg beim Ort Pont Julien, wo sich auch eine Brücke aus der Römerzeit befindet. Bis Apt (9 km) war dies die neueste und qualitativ beste Strecke des Radweges. Der Weg führt über mehrere Viadukte. Von dort oben bekommt man einen schönen Überblick über die Landschaft und den Verkehr unten.

Das erste Gebäude von Apt am Fahrradweg ist der stillgelegte Bahnhof. Der Weg führt dann am Hang, oberhalb der Häuser am Zentrum vorbei. So hat man einen schönen Blick auf die Dächer der Stadt, die von der verkupferten grünen Kuppel der Kathedrale überragt werden. Am östlichen Ende der Stadt nähert sich der Radweg der Straße D900 nach Forcalquier.

Über den Dächern von Apt Der folgende Abschnitt war vor über zehn Jahren schon fertig. Im Spätsommer 2009 war der Asphalt wegen des Baus einer Wasserleitung aber aufgerissen und mit grobem Schotter bedeckt. Zwar standen dort Schilder mit einer Entschuldigung für die schlechte Wegqualität, gut fahren ließ es sich mit Rennrädern trotzdem nicht. Als wir dann auf die parallele Straße auswichen, wurden wir dort von Autofahrern kräftig angehupt. So ein Verhalten ist in Frankreich (zumindest da, wo es keine Radwege gibt) eigentlich nicht üblich.

Nach einigen Kilomatern war die Wegqualität aber wieder in Ordnung. Schließlich kreuzt der Radweg, der vorher auf der Nordseite der D900 verläuft, die Straße und führt etwas abseits weiter. Dann ist aber auch bald das Ende der ausgebauten Strecke in der Nähe von St. Martin de Castillon erreicht. Anschließend führt die Ausschilderung auf den älteren Radweg von Apt nach Forcalquier. Wir fuhren noch ein kleines Stück auf asphaltierten Nebenstraßen über die Hügel (blaue Linie auf der Skizze), bis ein Fahrraddefekt uns zum Umkehren zwang.