Radtouren Cactus2000: nach Sainte-Marie-aux

Von Sélestat nach Sainte-Marie-aux-Mines

Hexenturm in Châtenois. Diese Tagestour von Sélestat nach Sainte-Marie-aux-Mines führt durch das Val d'Argent, ein Tal, in dem in früheren Zeiten Bergbau betrieben wurde.

Von Sélestat fuhren wir zunächst in nordwestlicher Richtung nach Scherwiller. Die Straße hatte in beiden Richtungen einen Streifen für Radfahrer. Den Ort kannten wir aber schon von einer früheren Tour nach Villé. Daher fuhren wir gleich auf landwirtschaftlichen Straßen durch das Weinanbaugebiet weiter nach Châtenois. Bevor wir zum Ortzentrum kamen, mussten wir an einem Kreisverkehr die N59 überqueren.

20 % bergab, Fahrradweg im Val d'Argent. Der Ort Châtenois ist keltischen Ursprungs. Der Name kommt vom Wort Kastanienwald. In dem Ort stehen, wie in vielen Orten am Rand der Vogesen, eine Reihe hübscher Fachwerkhäuser entlang der Hauptstraße. 1879 wurde aber ein Viertel des Ortes durch einen Großbrand völlig zerstört. Daran erinnern im Ort zahlreiche Tafeln und Schilder. Die größte Sehenswürdigkeit von Châtenois befindet sich jedoch am Ortsrand südwestlich des Zentrums. Dort steht die Kirche innerhalb einer mittelalterlichen Befestigungsmauer. Dazu gehört auch der Hexenturm, durch dessen Tor man das ehemalige Burgviertel betritt.

Bahntrassenfahrradweg durch das Val d'Argent. Zur Weiterfahrt mussten wir leider zunächst ein kurzes Stück auf der stark befahrenen N59 fahren. Die Nationalstraße führt über Sainte-Marie-aux-Mines durch einen kostenpflichtigen Tunnel oder über einen Pass nach Saint-Dié-des-Vosges auf der Westseite der Vogesen. Bei Val de Villé bogen wir dann an einem Kreisverkehr in Richtung Villé ab. Schon nach etwa 100 m zweigte hier nach links der ausgeschilderte Fahrradweg nach Sainte-Marie-aux-Mines ab. Auf diesem fuhren wir dann nach Westen ins Val d'Argent.

Der Weg war durchgehend asphaltiert. Anfangs verlief er teilweise neben den Gleisen der stillgelegten Bahnlinie von Sélestat nach Sainte-Marie-aux-Mines, teilweise auch neben dem Fluss Lièvrette oder durch den Wald am Talhang. Die Grundtendenz war bergauf. Zu unserer Überraschung gab es zwei kurze Stücke von je etwa 10 m Länge, an denen es mit 20 % bergab ging.

Webstuhl vor dem Museum in Sainte-Marie-aux-Mines. Dann überquerten wir den Fluss auf einer Brücke und fuhren durch ein kleines Industriegebiet. Hier hörten offensichtlich die Schienen der Bahnlinie auf, und der ausgeschilderte Radweg verlief ab hier größtenteils auf der ehemaligen Bahntrasse. So fuhren wir mit mäßiger Steigung weiter bergauf, an den Orten Lièpvre und Sainte-Croix-aux-Mines (mit großer Papierfabrik) vorbei. Nur wenn der Radweg abseits der Bahntrasse verlief, wurde es etwas steiler, wie z. B. am Wertstoffhof (Décheterie) kurz vor Sainte-Marie-aux-Mines.

Sainte-Marie-aux-Mines ist eine ehemalige Bergwerksstadt. Im Val d'Argent (Silbertal) gab es vor allem Silber- und Bleivorkommen. Unter anderem gibt es ein Bergwerks- und Textilmuseum. Es können wohl auch alte Stollen besichtigt werden. Im Juni findet in Sainte-Marie-aux-Mines eine international bekannte Mineralienmesse statt.

Zurück fuhren wir auf dem gleichen Weg, wie wir gekommen waren. Nur bis Sainte-Croix-aux-Mines benutzten wir die Straße D459, um die Steigung an der Décheterie zu umgehen. Es ging bergab, zusätzlich hatten wir noch Rückenwind. So mussten wir auf der Bahntrasse oft stark bremsen, weil an jeder Wegkreuzung Barrieren zur Sicherheit aufgebaut waren.